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Viele haben momentan keine Wahl: Die Regierungsmaßnahmen verbieten es, zur Arbeit zu kommen. Da es sich aber kaum ein Unternehmen leisten kann, mehrere Wochen bis Monate ohne Umsatz dazustehen, wird fleißig weitergearbeitet. Von zuhause aus, aus dem eigenen Büro, dem „Home Office“ leisten hunderttausende Österreicher weiter ihren Beitrag zur Wirtschaft.
Die Möglichkeit, von zuhause aus zu arbeiten, ist zur Pflicht geworden. Wer davor keine Möglichkeit hatte, Home-Office zu machen, dem wird es ganz schnell per Laptop und VPN ermöglicht. Die neue, ungewohnte Situation ist nicht immer leicht zu meistern, daher haben wir hier die wichtigsten Überlebenstaktiken zusammengefasst.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier
Wir alle leben von und durch unsere Routinen. Jeder hat seinen eigenen Ablauf und Rituale, die durch wochen-, monate-, oder jahrelanges Wiederholen eingeübt werden. Diese normalen Abläufe sind nun im Home-Office unterbrochen, der Weg zur Arbeit fällt beispielsweise vollkommen weg.
Um hier produktiv zu bleiben, hat es sich bewährt, auch den Home-Office Tag als Arbeitstag zu sehen. Das bedeutet: Ganz wie immer morgens aufstehen, frühstücken und sich anziehen. In Arbeitskleidung springt unser Gehirn nämlich viel eher an, als es das tut, wenn wir im Pyjama dasitzen. Dasselbe gilt für Morgenrituale auf dem Weg zur Arbeit: drehen Sie denselben Radiosender wie normalerweise im Auto auf, trinken Sie ihren Kaffee wie gehabt, überfordern Sie ihr Gehirn nicht mit zu vielen neuen Situationen.
Um sein Gehirn zum produktiven Arbeiten zu überreden, hilft ein gut eingerichteter Arbeitsplatz zuhause. Gut beleuchtet und belüftet kann ein echtes „Home-Office“ eine anregendere Umgebung darstellen als der Platz im Büro.
Mythos Produktivität
Viele Unternehmenschefs machen sich Sorgen, dass im Home-Office die Produktivität nicht so hoch ausfällt, als wenn die Kollegen am Standort arbeiten würden. Ist man im Home-Office wirklich nicht so leistungsfähig? Was kann ich tun, um produktiv zu bleiben?
Zwei Faktoren spielen hier eine große Rolle: der veränderte Tagesablauf, und die veränderte Kommunikation.
Man darf die Auswirkungen eines veränderten Tagesablaufs nicht unterschätzen. Ist man im Normalfall um 7:00 Uhr wach und um 8:00 Uhr in der Arbeit, ist es nicht sinnvoll, im Home-Office um 7:45 aufzustehen und gleich mal den Arbeitslaptop hochzuklappen. Bleiben Sie bei dem, was Sie gewohnt sind, dann ist man gleich wie von selbst konzentriert bei der Arbeit.
Viele haben das Gefühl, unproduktiv zu sein, weil die normalen Ablenkungen des Arbeitstags nicht als unproduktiv registriert werden. Mit der Kollegin einen Kaffee trinken mag oft nicht direkt geschäftsrelevante Entscheidungen hervorbringen, aber zur internen Kommunikation trägt es maßgeblich bei. Fällt dies nun weg, ist es trotzdem sinnvoll, einen Kaffee trinken zu gehen (die Kollegin ist vielleicht sogar via Facetime dabei) und einfach Pause zu machen. Sprich: Nicht zwangsweise weniger arbeiten als sonst, aber auch nicht mehr.
Das Arbeitstempo ändert sich ebenfalls. Manche Sachen gehen auf einmal wie von selbst, während andere, eigentlich kleinere Aufgaben, plötzlich dreimal so lang dauern. Lassen Sie sich nicht frustrieren, manche Wege sind im Home-Office kürzer, manche länger. Nutzen Sie die Gelegenheit, um Ihre Arbeitsabläufe neu zu evaluieren! So gelingt der neue Arbeitsalltag.
Bei der Planung lässt einen die gute alte To-Do Liste nie im Stich. Sie hilft dabei, durch den Arbeitstag zu navigieren und Prioritäten zu setzen. Jeder abgehakte Punkt bringt mehr Motivation für den nächsten und tut der Psyche gut, und auch der Überblick lässt sich so gut behalten. Die Devise lautet: Komplizierte To-Dos zuerst erledigen, danach erst die Routine-Aufgaben. So nutzen Sie Ihren Arbeitstag optimal aus und schützen sich vor „Aufschieberitis“.
Viele Meetings werden gerade zu Videokonferenzen (wir bei aqua alpina haben hier das nette Gratis-Tool whereby.com gefunden) und laufen dadurch sogar schneller ab, als gewohnt. Manche lassen sich auch direkt durch E-Mails oder einen Anruf ersetzen. Auch dadurch kann die Arbeit schneller und effizienter erledigt werden, als das im Büro der Fall wäre.
Eine schrecklich nette Familie
Ebenfalls ungewohnt ist es, plötzlich die ganze Familie rund um sich zu haben. Im Idealfall kann man von einem eigenen Raum ungestört arbeiten, im Normalfall aber nicht. Die Kinder wollen länger und mehr unterhalten werden, und auch mit dem Partner können sich Themen ergeben, die im Alltag so nicht vorkommen würden. Man muss sich auch kein schlechtes Gewissen machen, wenn die Kinder gerade länger und öfter fernsehen als sonst.
Die Lösung ist: Ruhe bewahren, tief Luft holen und auf Organisation setzen. Sie sind zwar daheim, aber nicht zuhause. Fühlen Sie sich nicht verpflichtet, Ihre Haushaltstätigkeiten genauso verrichten zu müssen, als hätten Sie frei.
Die Ausnahmesituation bedingt andere Ausnahmesituationen. Die Nutzung von sozialen Medien steigt gerade stark. Die digitale Kommunikation hält uns momentan alle zusammen. Sowohl im Fernsehen, als auch auf Social Media und auf allen anderen Kanälen sprüht man momentan vor Ideen zur Kinderbeschäftigung. Auch wir haben ein Gewinnspiel ausgeschrieben! (Gleich hier mitmachen.)
Zusammenfassung
Überlegte Routine ist sehr wichtig um produktiv zu bleiben. Ebenfalls ein geplanter, strukturierter Arbeitstag. Richten Sie Ihr Büro zuhause schön ein und finden Sie eine Lösung für alle Hausbewohner. Fühlen Sie sich nicht schlecht, wenn manche Sachen länger dauern, und genießen Sie die Freiheit, die der eigene Kühlschrank mit sich bringt.
So mancher wird auch nach Ende der Krise öfter im Home-Office sitzen. Schließlich haben wir damit dann genug Erfahrung.
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